mein Weg zum Tierschutz

Wie alles begann..

Seit ich denken kann, gibt es mich mit Tieren. Alles was sich bewegt, kriecht, fliegt oder sonst wie lebt, faszinierte mich und zieht mich heute noch magisch an. Angetan haben es mir aber die Wesen, welche in irgendeiner Art ´vom Karren gefallen sind´ und in irgendeiner Art eine helfende Hand, ein offenes Ohr, ein warmes Plätzchen zum sich erholen und heilen brauchen können. In meiner Jugend habe ich meine Eltern wohl manchmal etwas strapaziert, sei es auf einer Velotour in der Toskana, als ich 12 Jährig heimlich die junge Taube unter meiner Jacke mit schmuggelte, die an einem Bahnhof wohl aus ihrem Nest gefallen war (und dann die ganze Reise wohl oder übel mitkommen und in jeder Pause liebevoll gefüttert werden musste). Oder als ich vor der Verabredung mit Gästen mit einer jungen Ratte heimkam, die ich einem Punk abgeknöpft hatte, weil er sie so grob behandelte.

 

Durch meinen Vater, der Biologe ist, wurde ich genauestens informiert, wie und was ein Tier für Pflege braucht. Mir wurde geholfen herauszufinden, wie man eine Ersatzmilch für eine verlorene junge Spitzmaus braute, wie ich anhand der Schnabelform eines Vogelbabys abschätzen kann, welche Nahrung es zur Aufzucht braucht und wie man am besten eine Schiene für einen gebrochenen Flügel bastelt. Vieles haben wir "learning by doing" gemacht, einiges neu erfunden, gebastelt und haben uns mit Fachleuten aus verschiedensten Kreisen zusammengesetzt.

 

Wissen und Weiterbildungen

So kann ich mittlerweile auf einen reichen Schatz an Wissen und Pflegekunst zurückgreifen, habe mich natürlich auch als Erwachsene ständig weitergebildet Verhaltenskunde, Tierpsychologie, Osteopathie, Phytotherapie, Akupressur und Massage, Akupunkturkurse, Homöopathie und Hufpflege erlernt, mich über Fütterung informiert, Kontakte geknüpft, viele Stunden in Gesprächen mit Tierärzten und Heilpraktiker verbracht und in jeder Situation versucht, das Beste aus alle dem zu verbinden.

 

Mittlerweile habe ich die Landwirtschaftsausbildung abgeschlossen, habe tiergestützte Therapie studiert, bin anerkannter Coach und lebe auf einem ehemaligen Bauernhof, was es mir ermöglicht, den gefundenen und geschundenen Seelen die meinen Weg kreuzen weiter zu helfen.

 

Finanzielle Grenzen

Natürlich sind auch mir Grenzen gesetzt. Die Erste ist finanziell! Ich finanziere die aiavita mehrheitlich alleine, da ich arbeiten muss um leben zu können, keiner Organisation angehöre und noch sehr wenige Tiere Paten haben, welch mithelfen den Alltag und die Sicherung der Lebensplätze zu finanzieren. Da ich lange Zeit die Tiere privat gepflegt habe, habe ich bisher sämtliche Kosten einfach selbst getragen. Irgendwann und bei speziell kostspieligen Fällen oder wenn sich Besitzer fanden, die die Tiere unterstützen wollten, konnte ich von Freunden und Bekannten etwas an die Tierarzt- und Futterrechnungen bekommen, damit ich nicht alle Kosten selber tragen musste.

 

Da ich mit offenen Augen und einem geschulten Blick durch die Welt laufe, treffe ich naturgemäss auf viel mehr Hilfsbedürftige als wohl manch anderer Mensch. Auch spricht sich enorm schnell herum, dass es da so eine nette Frau hat, die sich der Findeltiere und Kranken annimmt oder helfen kann mit Beratung bei Verhaltens- oder Haltungsproblemen. Das heisst auch, dass vermehrt Tiere von Fremden gebracht werden, die selber mit der Pflege eines Wildtieres oder einer verwahrlosten (oder auch ihrer eigenen) Katze überfordert wären. 

 

Manchmal passiert dann auch, dass sich einfach keinen Platz finden lässt, die richtigen Menschen mir nicht meinen Weg kreuzen oder ich merke, dass eine weitere Platzierung zu stressig wäre- somit ein Tier seinen Lebensgnadenplatz bei mir behält. Patenschaften für diese Tiere ermöglichen, dass weitere Tiere auch lebenslang bleiben dürfen und gepflegt und medizinisch versorgt werden können.

 

Zusammenarbeit

Ich arbeite mit verschiedenen Organisationen zusammen. Über die Stiftung Pro Tier wird zum Beispiel die Vernetzung von uns Lebenshöfen unterstützt und gefördert aber auch mit dem Aargauer Tierschutz ATS und mit dem Pfotenteam arbeite ich gern zusammen. Manchmal übernehme ich Flaschenkinder oder kleine Kätzchen bei welchen eine Aufwachsen im Haushalt mit Familienanschluss einen besseren Start gibt als im Tierheim, wo sie zwar auch liebevoll betreut werden aber bei Hochsaison viele Tiere betreut werden. Auch der Austausch von Wissen mit den Tierheimen wird gepflegt und ich darf meine Tiere auch bei ihnen ausschreiben.

 

Spenden

Ich bin um jede Zuwendung dankbar, die die monatlichen Futterrechnungen, Einstreulieferungen, Tierarzt kosten oder Medikamentenboxen oder Flohmittel mittragen. Patenschaften sind eine enorme Erleichterung, da sie die Fix-Kosten, welche solche Dauergäste auch verursachen, etwas lindern und so den zukünftigen Gästen einen gesicherten Platz ermöglichen. Ich kann nur so vielen Tieren helfen, wie ich auch zahlen kann - Spenden/Patenschaften sind somit direkte Not-Hilfe.

 

Tierschutzarbeit

Der grösste Teil der Tierschutzarbeit findet jedoch fast unsichtbar statt. Wenn Menschen mit ihren Tieren an die Grenze kommen, braucht es Aufklärung, Übersetzung und Beratung. Wenn Tiere entlaufen sind, verhaltensauffällig werden oder unplatziert werden müssen, braucht es sofortige Unterstützung. Oft auch einfach das Angebot eines gesicherten Platzes, sofern in der nötigen Zeit kein geeignetes neues Zuhause gefunden werden kann. Meist sind die Menschen welche sich an mich wenden, Personen die entweder selber kaum Geld haben oder es sind Leute, denen ein Tier kaum etwas wert ist. So kann für die Arbeit in diesem Teil der Tierschutzarbeit oft kaum Geld verlangt werden. Es ginge zu Lasten der Tiere, welche gerade Hilfe brauchen!